Dienstag, 5. Juni 2012

Kindermilch

Kleinkindmilch 

Das ist mit ein Grund, warum ich diesen Blog eröffnet habe: Ich muss mich andauernd über verschiedene, angeblich nur für Kinder hergestellte Produkte aufregen.

Ich bekomme regelmäßig von den verschiedensten Homepages Newsletter zugeschickt. Ich liebe Newsletter! Egal ob zum Nähen und Basteln, über Bollywoodfilme, neue Rezepte oder für diverse Kindermarken. Informationen sind nie schlecht und wenn mir etwas nicht gefällt, ignoriere ich es einfach.

Heute habe ich einen Newsletter vom Nestlé Babyservice bekommen (http://www.babyservice.de/). Normalerweise finde ich den garnicht schlecht. Man bekommt von verschiedenen Marken (Alete, BEBA, Bübchen) verschiedene Tipps, Coupons und Vorschläge, aber manche Sachen gehen einfach überhaupt garnicht.
Und zwar ging es diesmal um BEBA. Es ging um das Thema:

"Kleinkindmilch oder Kuhmilch?
Kleinkinder sollten täglich Milch zu trinken bekommen. Natürlich essen sie inzwischen viele andere Lebensmittel, so dass Milch bei ihnen einen anderen Stellenwert hat als bei Babys. Welche Milch aber soll bei den Kleinen in den Becher? Ist eine Kleinkindmilch wie die von Beba tatsächlich besser geeignet als Kuhmilch? Wir verraten es Ihnen: Eine Kleinkindmilch ist speziell auf die Bedürfnisse von Menschenkindern angepasst und deshalb ideal für Ihr Kind. Die Details finden Sie in unserer Übersicht. "
siehe auch http://www.babyservice.de/produkte/beba/Beba_Milchnahrungen/product?p=beba-kleinkind-milch-1.aspx

Dazu gab es folgenden Link: http://www.babyservice.de/DE/Products/BrandCorner/Documents/pdf/Beba_KKM_Kuhmilch.pdf

 

Was zum Geier ist denn hier los? Ich weiß zwar, dass viele Kleinkindmilch hochloben, aber das so krass im Vergleich zur normalen Milch gesetzt zu sehen, hat mich dann doch etwas geschockt.
Warum braucht ein Kind auf einmal weniger Eiweiß und dafür den ganzen anderen Mist? Das Kind ernährt sich doch eigentlich ab dem ersten Lebensjahr so wie wir Erwachsenen auch, oder? Also sollte es durch die ganz normale Ernährung alles bekommen was benötigt wird. Dafür braucht man keine zusätzliche Kleinkindmilch! Mein Sohn bekommt seit dem ersten Milchbrei nur "normale" , fette Milch. Erst mit etwas Wasser verdünnt, dann, bei gutem vertragen, pur.
Dabei ist noch nicht einmal bewiesen, dass das Ganze auch wirklich von Vorteil ist. Und 4x so teuer ist es auf jeden Fall. Hierzu ein Bericht von der Verbraucherzentrale Schleswig Holstein:

"16.08.2011

Marktcheck der Verbraucherzentrale zeigt: "Kindermilch" wesentlich teurer als normale Milch

"Kindermilch", also spezielle Milchgetränke für Kinder ab dem zwölften Lebensmonat, sind bis zu viermal teurer als normale Milch. Die Lebensmittelindustrie bewirbt "Kindermilch" als besonders geeignet für Kleinkinder, obwohl deren tatsächlicher Mehrwert nicht nachgewiesen ist.

In einem aktuellen Marktcheck hat die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein den Preis für 21 Kindermilchprodukte von insgesamt vier Herstellern untersucht – bis auf eine Ausnahme war die Ersatzmilch in allen Fällen teurer als Kuhmilch. Der Verbraucher zahlt je nach Produkt ca. 150 bis 270 Euro pro Jahr mehr für die vom Hersteller empfohlene Menge "Kindermilch" als für die gleiche Menge fettreduzierter Milch. Hinzu kommt, dass ein direkter Preisvergleich oftmals gar nicht möglich ist, da sich der Grundpreis bei der meistens in Pulverform angebotenen Ersatzmilch in der Regel auf das Gewicht und nicht auf die verzehrfertige Trinkmenge bezieht. Hier besteht Regelungsbedarf. Eltern müssen die Möglichkeit haben, einen Grundpreisvergleich in Bezug auf die verzehrfertige Pulvermilch vorzunehmen. Eltern rät die Verbraucherzentrale auf jeden Fall zu Preisvergleichen, denn die Unterschiede zwischen den Produkten und den Geschäften waren beträchtlich.
Mit der massiven Bewerbung dieser Produkte wird dem Kunden suggeriert, dass das Ersatzprodukt für die Ernährung von Kleinkindern besser geeignet sei als Kuhmilch. Tatsächlich ist die Zusammensetzung der "Kindermilch" im Vergleich zum "Original" eine andere: Der Eiweißgehalt des Milchprodukts wurde reduziert, ebenso ist der Calciumgehalt im Vergleich zu Kuhmilch geringer, zugesetzt werden unter anderem Eisen und Vitamin D. Die Notwendigkeit und der Nutzen sind jedoch umstritten. Gesunde Kleinkinder können ab dem 10. Lebensmonat an die normale Familienkost herangeführt werden und damit auch normale Milch- und Milchprodukte zu sich nehmen. Bei einer ausgewogenen Ernährung werden keine besonderen Lebensmittel wie "Kindermilch" oder ähnliche Produkte benötigt.
Das gesparte Geld kann besser in hochwertige, frische Lebensmittel für die gesamte Familie investiert werden.


Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt."
 siehe auch: http://www.verbraucherzentrale-sh.de/UNIQ133892247007753/link919391A.html

 Ich finde diese Geldmacherei echt zum kot....


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